2024-04-19 bis 2024-04-21 Baunach
„Neues Jahr, neues Glück!“, sprach Leif zu sich selbst, als der Bote des Piraten, ein Briefpapagei, die Einladung zum Markt in Baunach bei Bamberg überbrachte. „Vielleicht ist uns das Wetter dies‘ Mal hold.“
In den Tagen der Vorbereitung ward viel über das Mahl gesprochen, und man gedachte, Leberkäs mit Kartoffelsalat zu bereiten, doch…
Mittwochs erreichte sie eine Kunde vom Weisen des Wetters: „Am Wochenende wird’s kalt und nass!“ Schlechtes Wetter aber hält keinen Wikinger auf, gleichwohl musste das Mahl geändert werden. Eine kräftige Suppe ward beschlossen, auf dass sie die Krieger von innen wärme.
Am Donnerstag packten sie die Karren bei trockener Luft. Hatte der Wettermann sich geirret? Leider nicht! Der Weg am Freitag ward beschwert durch Regen, so dass die Gäule fast den Dienst verweigerten. Der Platz war matschig, und knöchelhoch stand das Wasser auf den Pfaden. Doch die Wiese war gemäht! Der Aufbau geschah unter Regen mit kurzen Phasen der Trockenheit; die Zelte wurden nass, doch ein Feuer im Innern trocknete sie rasch und bescherte eine wohlige Wärme zur Nacht. Das Nachbarlager sang uns zur Ruh', von dem lieblichen Gesang einer Nachtigall begleitet.
Samstagmorgen: Es regnete noch immer. Erstmal ward den Wölfen heißer Kaffee und ein üppiges Frühstück gereicht. Der Aufbau des Axtwurfstandes, das Abstecken der Grenzen und die Hilfe für andere Gruppen und Händler nahm den ganzen Vormittag in Anspruch. Mara und Angel führten einen Sonnentanz auf, und wahrlich, ab der Mittagsstund‘ zeigte sich die Sonne aus den Wolken hervor. Während Erik und Leif einen wilden Drachen zähmten, wechselten sich Ragnar, Mara und Angel am Axtwurfstand ab. Mara, mit weiteren Wikingern, bemächtigte sich des Drachenbootes und durchquerte den See, wohl in der Hoffnung, das Seeungeheuer zu erblicken, welches sich aber nicht zeigte – offenbar voll Furcht angesichts der furchterregenden Mannschaft.
In der Arena zeigten edle Ritter ihre Kampfkunst, und des Abends vollführte Anastasia einen Tanz des Feuers. Die Lagergruppen verständigten sich und läuteten gegen die neunte Stund' einen gemütlichen Abend am Feuer ein, mit Gesang, einer Feuershow von „In Oculis Umbra Lupus“ und Met aus unserem Lager. Als die Nachtigall ihr zartes Liedchen anstimmte, nahm auch dieser Abend sein Ende.
Mitten in der Nacht erwachte Leif. Von draußen vernahm er Geräusche. Vorsichtig lugte er aus dem Zelt heraus und traute seinen Augen kaum: „Schnee!“ Doch da das Zelt wohl geheizt war, merkte man’s drinnen nicht, so dass er die Zeltklappe wieder schloss und sich zurück in die Felle legte. Kaum war die Sonne aufgegangen, zog es Angel hinaus. Der erste Schock ergriff sie, als sie das Lager in ein Winterwunderland verwandelt sah. Sie nahm Sheldon, den treuen Wachhund, und inspizierte den Platz. Überall lag Schnee, und dazu Schlamm und Wasser. Pfützen, so groß wie der See selbst. Alsbald kam ihr Jack laut rufend entgegen: „AUFSTEHEN! Krisenrat in zehn Minuten!“ Angel brachte Sheldon ins Lager zurück und eilte zum Krisenzelt. Dort ward die Lage erläutert, und die Händler beschlossen, den Markt abzubrechen. Nach kurzer Beratung über das weitere Vorgehen, insbesondere wegen der unpassierbaren Wege, rannten alle zu ihren Zelten und Ständen, um die Entscheidung den Mitarbeitern und Mitlagernden kundzutun.
Derweil gab die Plane des Lagers unter der Last des Schnees nach. Doch Erik und Mara waren schon dabei, das Problem zu beheben. Gemeinsam mit Leif, Ragnar und Angel gelang es ihnen, die Plane rasch wieder zu richten. Ein Feuer ward entzündet, und bald darauf konnte Kaffee gebraut werden. Nach den ersten Schlucken des köstlichen heißen Getränks schmiedeten sie einen Plan zum Abbau. Während die Schildmaiden die Zelte auf- und zusammenräumten, wurden die Männer immer wieder gerufen, um Karren aus dem Morast zu ziehen. Bis zur Mittagsstund‘ hatten sie es geschafft, alles zusammenzupacken und auf die Karren zu laden, gerade rechtzeitig, bevor der nächste Schneesturm begann.
Mit langsamen Schritten zogen die Rosse die Karren gen Heimat, denn auch die Wege waren teils gefroren. Gegen den späten Nachmittag trafen schließlich alle gesund und wohlbehalten zu Hause ein.
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