2024-10-31 bis 2024-10-03 Samhain
Im frühen Jahr des 34. Zyklus wurde von den Jarls und ihrer Sippe die Feier zu Samhain am Ufer des Bayrischen Meeres geplant. Es sollte ein Fest werden, das die Ahnen ehrte und zugleich den Lebenstrieb der Sippe in Freude und Gemeinschaft zelebrierte. Die Vorbereitungen für das große Wochenende nahmen viele Wochen in Anspruch, denn es war vorgesehen, dass alle Sippenmitglieder zusammenkämen.
Schon Tage im Voraus begannen die Arbeiten. Das große Ritterzelt, das viele Kämpfe und Riten gesehen hatte, wurde auf dem Gelände errichtet. Es war ein Zelt, das im Innern mit flimmernden Fellen und schweren Tüchern geschmückt war, in das ein Feuerstelle errichtet wurde, um der Kälte der Nacht zu trotzen. Überall wurden Dekorationen aus dem Gemäuer geholt – antike Runensteine, die die Ahnen beschützten, und Sträucher, die das Fest in ein magisches Licht tauchten.
Doch nicht alle konnten kommen. Runa, die weise Frau, deren Blick oft weit in die Zukunft reichte, schickte einen Briefraben mit der kunstvoll verfassten Nachricht:
„Seied gegrüßt, liebe Jarle,
leider bindet mich das innere Feuer und das Gliederweh an mein Schlafgemach, daher kann ich die beschwerliche Reise nicht antreten.
Denkt an mich und an die Ahnen.
Eure Runa.“
Es war bedauerlich, dass sie nicht anwesend sein konnte, aber es stand fest, dass das Wohlbefinden vorging.
So ging die Vorbereitung weiter, und in der großen Halle der Jarls wurde ein Schwein geschlachtet, dessen Fleisch die Tafeln reichlich füllen sollte. Niemand sollte hungrig sein oder in der Nacht frieren müssen. Die Sippe kam zusammen, und als Samhain heraufzog, war der erste Wagen schon auf dem Weg. Erik, ein Mann von starkem Arm und weisem Geist, brachte die Tafel, die mit Altar und Feuerstelle in das Zelt gepasst hatte. Die Vorbereitungen waren getroffen, und Mara, die tapfere Mutter und Schwester, kam mit ihren Kindern in ihrer alten Kutsche. Während sie ablud, ritt ein einsamer Varg, der schwarze Wolf, auf seinem edlen Ross den langen Weg entlang.
Es war nicht viel zu besprechen, aber dennoch sammelte sich die Sippe, um die ersten Schritte zu unternehmen. Die Damen kümmerten sich um das Gemüse, während Erik mit den Männern das Fleisch für das festliche Mahl vorbereitete. Die Zeit verging schnell, und bald schon hatten alle ihre feierlichen Gewänder angelegt – Tuniken aus schwerer Wolle und feinen Fellen, die den ganzen Tag und die Nacht warmhielten. Der erste Festakt konnte beginnen.
Es wurde ein wichtiger Entschluss gefasst: Da Varg nicht an allen Lagern teilnehmen konnte, wurde eine weiterer Huskarl ernannt, die das Amt der Leibwache übernehmen sollte. Mara, die die Last der Verantwortung mit Freude trug, nahm das Schild, das ihr verliehen wurde, und tanzte einen Freudentanz, der von allen bejubelt wurde.
Während Erik, Mara und die Kinder einen Spaziergang machten, kümmerten sich die Jarle um das Mahl, und Varg, der Krieger, sorgte für die Feuerstellen, die bald lichterloh brannten. Gäste und Schaulustige, die von dem Duft des Essens angezogen wurden, versammelten sich. Leif, der weise Anführer, führte sie ins Zelt, um Geschenke zu überreichen. Die Ahnen wurden natürlich nicht vergessen, und auch sie erhielten ihren Anteil an der Tafel, ein Brauch, der das Band zwischen den Welten der Lebenden und der Toten stärkte.
Am Freitag, als die Sonne sich gerade dem Horizont neigte, traf Gra ein, der Schütze und Jäger. Voller Eifer ging die Sippe zur Jagd, und die Pfeile fanden ihre Ziele. Bären, Dachse, Pumas und viele weitere Tiere fielen unter ihren Händen. Schnell war die Kutsche voll, und der Wintervorrat war gesichert. Zurück in den Hallen der Jarle wurde das Fleisch verarbeitet und ein rauschendes Schlachtfest gefeiert, das bis tief in die Nacht währte. Gesänge, Tänze und Geschichten flogen durch den Raum, und das Knistern des Feuers begleitete die Festlichkeiten.
Am Samstag jedoch stand eine noch größere Prüfung bevor: die Eroberung der Burg Stein an der Traun. Der Weg war steil und beschwerlich, die Pferde mussten zurückgelassen werden. Doch die Sippe schritt tapfer voran, mit Waffen und Naschereien bewaffnet. Oben angekommen, sammelte man sich, und bald darauf wurde die Burg erstürmt, die Tore weit aufgestoßen. Richard von Schalch, ein alter Freund der Jarle, hatte zu einem Fest geladen, und die Küche der Burg servierte allerlei Köstlichkeiten. Es war ein festlicher Abend, der mit fröhlichem Geplauder und Lachen gefüllt war.
Doch die Zeit verging schnell, und schon bald mussten die Jarle sich wieder von den Festlichkeiten verabschieden. Der Rückweg war ebenso beschwerlich wie der Aufstieg, und sie erreichten ihr Lager vor der Dunkelheit. Der Abend wurde mit den letzten Resten des Mahls und einem Spiel bis zum Morgengrauen beschlossen.
Am Sonntag schließlich blieb nur noch das gemeinsame Frühstück, der Abbau der Dekoration und das Verstauen der Tafel in Eriks Karren. Das Zelt wurde in der Sonne getrocknet und für das nächste Fest eingelagert. Der Abschied war ein bitterer, denn trotz der Freude über das Fest und das Wiedersehen war die Sippe wieder weit verstreut, jeder in seine Heimat zurückkehrend.
Doch es war ein tröstlicher Gedanke, dass man zu besonderen Zeiten, wie dem Samhainfest, immer wieder zusammenfinden konnte. Und so blieb das Gefühl von Gemeinschaft und Zusammenhalt, das die Sippe stärker machte als alles andere, in den Herzen aller, die teilgenommen hatten.
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