2024-08-29 bis 2024-09-02 DaU

Nach dem letzten verregneten DaU lud auch dieses Jahr Streif Ulver zu einem großen Feste ein, und selbstverständlich folgten wir dem Ruf. Ein solch prächtiges Treiben wollten wir uns nicht entgehen lassen. Mit vier schwer beladenen Karren brachen wir am Thorsdagr gen Norden auf, den Weg beschwerlich, doch mit frohem Herzen.

Als wir schließlich unser Ziel erreichten, wurden wir sogleich mit einem Begrüßungstrunke empfangen – eine Geste, die unser Gemüt erfreute. Die Sonne zeigte sich uns wohlgesonnen, und schon bald nach unserer Ankunft begannen die ersten, sich ihrer schweren Obergewandung zu entledigen. Sheldon jedoch suchte Schutz im kühlen Schatten unter einem Tisch.

Bis zur Mittagsstunde hatten wir das Lager grob errichtet, doch die Hitze zwang uns, die Arbeit ruhen zu lassen und eine lange Rast einzulegen.

Am Nachmittage ward Luna, der treue Hund, an der Leine zu uns geführt. Doch nur kurze Zeit später kehrte sie allein zurück, was uns argwöhnisch machte. Wo war Isy, die Herrin der treuen Kreatur? Ungewöhnlich war es, dass Luna ohne ihre Herrin wanderte. Plötzlich erklang ein lautes Rufen: „Luna! Luna!“, es war Isy, die verzweifelt nach ihrem Hund suchte. Nach einem kurzen Gespräche ward beschlossen, dass Luna in unserem Lager verweilen sollte, bis die Barbaren ihr eigenes Lager vollendet hatten.

Erst zur Abendstunde gelang es uns, unser Lager gänzlich wohnlich zu machen. Das Abendmahl hatten wir bereits eingenommen, und die Sonne war längst hinter den Bergen versunken, als Isy schließlich kam, um Luna abzuholen. Die brennende Sonne und der mühevolle Aufbau hatten an unseren Kräften gezehrt, sodass dieser Abend früh sein Ende fand.

Am Freyadagr begann die Sonne schon früh, ihre ganze Macht zu entfalten, sodass wir den größten Teil des Tages im Schatten verbrachten und das bunte Treiben um uns herum mit Müßiggang betrachteten. Im Laufe des Vormittags trafen weitere Lagergruppen ein und begannen, ihre Zelte aufzuschlagen. Rotgebrannt und erschöpft harrten wir aus, bis am Nachmittag das Fest endlich seinen Anfang nahm.

Sheldon, der ungestüme Hund, hatte beschlossen, Angels Schuhe zu verschlingen, weshalb am Nachmittag neue Bundschuhe für Angel und Mara gefertigt wurden. 

Im Vorfelde ward uns zu Ohren getragen, dass Jack und Cori, wenige Tage vor dem großen DaU, sich das heilige Ehegelübde geben wollten. 

Dies freudige Ereignis konnten wir nicht unbemerkt an uns vorübergehen lassen, und so beschlossen wir, ihnen eine würdige Gabe zu überreichen.

Der große Umzug durch die Gassen Veldens lockte schließlich die Massen auf den Marktplatz, wo Gauckler und Sippen die Menschen mit ihren Künsten erfreuten.

Erik bereitete pünktlich das Abendmahl, doch die zahlreichen Wespen, die um uns schwirrten, trübten den Genuss erheblich. Es ward beschlossen, am nächsten Tag zu warten, bis die Sonne hinter den Hügeln verschwunden war, ehe das Mahl eingenommen wurde. Isy brachte uns als Dank für die Obhut Lunas handgefertigte Borten, die wir mit Freude und Dankbarkeit entgegennahmen.

Am Abend versammelten sich viele alte und neue Bekannte in unserem Lager, und der Tag klang in friedlicher Stille aus.

Der Samstag begann mit dem Kubb-Turnier, zu welchem wir als unkundige Neulinge antraten. Unsere Gruppe bestand aus den mächtigen Eisenteufeln, der Kampfgruppe Mixta Cuetus, den Titelverteidigern, und der ehrwürdigen Fam Feuerbach von Freysing, den Veranstaltern des Turniers. Im ersten Spiele war es Mara, die den König umwarf, gefolgt von Erik, was uns leider eine Niederlage gegen die Eisenteufel einbrachte. Im zweiten Spiele gegen Mixta Cuetus ging es hitzig zu: Mara und Angel hielten ein 1:1 über eine Stunde hinweg, doch ein glücklicher Zufallstreffer brachte den Sieg für unsere Widersacher. Im dritten Spiele wollten Erik und Varg ihre Fertigkeiten zeigen und triumphierten über die Fam Feuerbach. Doch trotz unseres tapferen Kampfes reichte das Ergebnis nicht aus, um weiterzukommen. Immerhin, Letzter wurden wir nicht!

 

Im Laufe des Tages entbrannten vor unserer Lagerstätte Kämpfe in der Arena, und gar viele Geschichten wurden den Schaulustigen erzählt. Varg, Leif und Angel setzten ihre kunstfertigen Hände ein und nähten Taschen, die von den Vorbeiziehenden mit Staunen bewundert wurden. Auf dem Markte boten die Händler wundersame Waren feil – von Fellen und Leder über Gewandungen und Räucherwerk bis hin zu süßem Met und prächtigen Trinkhörnern.

Das Abendmahl wurde diesmal pünktlich gereicht, und als die Dämmerung hereinbrach, ward zum großen Fackelumzuge gerufen. Doch während sich die Gruppen aufstellten, kam die Nachricht: „Die Fackeln sind alle!“ Das konnte doch nicht sein – hatte Rene nicht stets genügend Fackeln in seinen Vorräten? Doch es stellte sich heraus, dass die ersten Gruppen zu gierig gewesen waren. So mussten wir kurzerhand umverteilen, damit jeder eine Fackel bekam. Mit sanftem Trommelklang setzte sich der Zug schließlich in Bewegung, und die Zuschauer, die am Wege standen, spendeten tosenden Applaus. Auf dem großen Platz erwartete uns Rene, der eine herzergreifende Rede hielt. Die Lagernden antworteten mit mächtigen Rufen: „Streif Ulver!“ und „Ein Schiff, eine Crew!“, was Rene zu Tränen rührte. Danach wurden die Fackeln in einem großen Feuerkorb vereint, und die Gruppen zogen sich friedlich in ihre Lager zurück.

Der Abend klang in stiller Zufriedenheit aus und währte bis in die frühen Morgenstunden.

Am Sonntag setzte das Kubb-Turnier sich fort, und am Ende ging Mixta Cuetus abermals als Sieger hervor. Auch hier sprachen wir ihnen herzliche Glückwünsche zu, doch im nächsten Jahre, so schworen wir, würden wir siegen!

Doch auch das schönste Fest findet ein Ende. Während Leif, Varg und Angel den letzten ruhigen Abend genossen, war Erik bereits eifrig am Abbauen, da ihn am nächsten Tage ein neuer Auftrag erwartete.

Als die Nacht hereinbrach und Ruhe über das Lager zog, kamen Jack und Cori zu uns. Während eines gemeinsamen Mahls tauschten wir viele Neuigkeiten aus, doch leider mussten wir auch die Absage des Weihnachtsmarktes vernehmen, da Pit mit seinen Bauarbeiten nicht rechtzeitig fertig werden würde. Doch für das nächste Jahr in Bichl schmiedeten wir bereits Pläne.

Am Montag schließlich bauten Varg, Leif und Angel den letzten Rest des Lagers ab und trieben ihre müden Gäule in der heißen Mittagssonne gen Heimat.

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